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Dark Sigils – Was die Magie Verlangt

„Dark Sigils – Was die Magie Verlangt“ ist der erste Band einer Urban-Fantasy Reihe von Anna Benning. Dieser erste Band erzählt von der Protagonistin mit dem Namen Rayne. Rayne lebt, im Grunde genommen, in der gleichen welt wie wir, aber in der Zukunft. Und noch etwas ist anders: Es gibt jetzt eine andere Welt, die über der von Rayne existiert, sie ist eine Art Spiegelbild von Raynes Welt. Passend dazu wird sie „der Mirror“ genannt. Rayne hasst den Mirror, und ihre Bewohner („die Oberen“) hasst sie noch mehr. Denn sie macht die Oberen für die Magie in ihrer Welt verantwortlich. Magie mag vielleicht nicht wie etwas schlechtes klingen, doch in Raynes Welt bricht durch die Magie mehr und mehr Chaos aus. Doch plötzlich heißt es, dass Rayne mit in den Mirror muss. Das Schicksal beider Welten und damit auch die Leben all derer, die sie liebt, scheint nun davon abzuhängen, ob Rayne in die Fußstapfen ihres Vaters tritt, den Rayne noch nicht einmal kennt. Als ihre beste Freundin Lilly jetzt auch noch entführt wird, weiß Rayne endgültig nicht mehr weiter: Wem kann sie vertrauen, und wer versucht nur sie hinters Licht zu führen? Was kann sie für Lillys Rettung riskieren, und was riskiert sie vielleicht schon ohne es zu merken? Mitten in diesem Durcheinander scheinen doch nicht alle Oberen, nur blöd zu sein, vor allem der Mirrorlord Adam ist wohl doch nicht ganz so ein Kotzbrocken, wie zuerst vermutet – oder?


Der ganze Roman wird aus der Ich-Perspektive von Rayne erzählt. Dadurch erfährt man, dass Rayne sich so leicht von niemandem etwas sagen lässt, egal ob es der Mirrorlord höchstpersönlich oder doch „nur“ ihr bösartiger Heimleiter, der ihr und Lilly mehr als nur einmal im Weg steht, ist. Rayne ist also stur und stark, und durch ihre Dickköpfigkeit sind ihre Gedanken auch unterhaltsam und ein netter, nahbarer Ort für die lesende Person. Rayne ist zwar stark, aber dennoch nicht allmächtig, und so erlebt man mit ihr, wie sie gegen die Ungewissheit ihrer Zukunft kämpft – und damit auch gegen einige Menschen und teilweise sogar gegen sich selbst, wie an das woran sie glaubt. Oder woran sie bis jetzt geglaubt hat? Trotz allem glaubt Rayne daran, dass sie irgendwie alles schaffen kann und dass alles gut wird. Damit ist sie für die lesende Person nicht nur unterhaltsam und sympathisch sondern sie hilft auch, dass man beim Lesen dieses Romans immer Licht am Ende des Tunnels sehen kann, man also nie aufhört zu hoffen.


Der Schreibstil in diesem Buch ist, meiner Meinung nach, genau richtig: Er ist locker, flüssig und durch Raynes Gedanken auch humorvoll und unterhaltsam, aber gleichzeitig werden die Dinge auch so beschrieben, dass die richtige Atmosphäre entsteht. So gibt es also ein ausgewogenes Verhältnis zwischen tiefergehenden Szenen, wo die Stimmung durch den Schreibstil genau richtig eingefangen wird und Dialogszenen die, ebenfalls durch den Schreibstil, frisch und humorvoll ankommen.


Anna Benning hat bei diesem Werk nicht nur oberflächlich alles richtig gemacht, sondern es gibt auch eine Nachricht, die einem beim Lesen entgegenspringt. Ein großes Thema ist, dass Rayne die Oberen für ihre Arroganz und Gier hasst, da sie so viel Leid durch ihre Magie auf Raynes Welt gebracht haben. Dieses Leid jedoch bringen sie nicht nur versehentlich mit (mehr kann ich nicht sagen, weil es sonst ein wenig zu sehr spoilern würde), sondern getrieben von Gier. Außerdem bringen sie es nicht wirklich über alle Menschen gleichmäßig, stattdessen vor allem über den ärmeren Teil der Bevölkerung, weil dieser „nichts zu bieten hat“ und sich umgekehrt auch nicht wehren kann.


Dieses Buch empfehle ich an alle Urban-Fantasy und Romantasy Fans, die entweder einfach ein gut geschriebenes und spannendes Buch für zwischendurch lesen wollen oder die ein Buch lesen wollen, was auch das Thema und Problem Armut mit einbezieht.

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